Die Eigenfettunterspritzung ist ein beliebtes ästhetisches Verfahren, bei dem Fettgewebe aus einem bestimmten Bereich des eigenen Körpers entnommen und in einen anderen Bereich injiziert wird, um Volumen zu verbessern oder wiederherzustellen.
Die Fettgewinnung und Aufbereitung sind kritische Schritte, um sicherzustellen, dass das Ergebnis lange anhält und natürlich aussieht. Hier erfahren Sie detailliert, wie die Fettgewinnung und Aufbereitung bei diesem Eingriff funktionieren.
In diesem Beitrag
- Anwendungsgebiete der Eigenfettunterspritzung
- Fettgewinnung für Eigenfettunterspritzung: Woher kommt das Fett?
- Liposuktion: Wie funktioniert sie?
- Fettaufbereitung für Eigenfettunterspritzung: Wie wird das Fett aufbereitet?
- Warum ist Aufbereitung wichtig?
- Wie wird das aufbereitete Fett injiziert?
- Anwendungsgebiete der Eigenfettunterspritzung
Anwendungsgebiete der Eigenfettunterspritzung
Gesichtsverjüngung
Im Rahmen des Alterungsprozesses verlieren wir zwischen Mitte 20 bis Mitte 50 durchschnittlich 230 ml (also ein Milchglas voll) Knochenvolumen im Gesichtsschädelbereich. Die verringerte Unterfütterung führt zu einem Absacken des Haut-Weichteilmantel, quasi wie wenn der Vorhang fällt. Durch das körpereigene Fettgewebe kann der Volumenverlust von der Stirn, Schläfen, Jochbögen, Tränenrinnen, Nasolabialfalten, Marionettenfalten und Kinn etc. wieder (partiell) ausgeglichen werden. Gleichzeitig erkennen die Stammzellen aus dem Fettgewebe, dass sie in die Haut gelangt sind und sorgen als Alleskönner für die Regeneration von Elastin und Kollagen und somit zu einem echten Reverse-aging (Verjüngung). Sie leisten also das, was (teure) Cremes versprechen und nicht halten 😉
Faltenbehandlung
Eigenfett kann verwendet werden, um feine Linien, Falten und Volumenverlust im Gesicht zu behandeln. Dies umfasst Bereiche wie Nasolabialfalten, Marionettenfalten und Lippen.
Körperkonturierung
Die Eigenfettunterspritzung kann verwendet werden, um die Körperkontur zu verbessern. Dies kann bedeuten, dass Fett in Bereiche wie die Brust, das Gesäß oder die Hände injiziert wird, um ein harmonischeres Erscheinungsbild zu erzielen.
Brustvergrößerung
Bei bestimmten Patientinnen kann die Eigenfettunterspritzung als Alternative zur Brustvergrößerung mit Implantaten dienen. Hierbei wird Fettgewebe in die Brust injiziert, um das Volumen und die Form zu vergrößern oder zu verbessern.
Fettgewinnung für Eigenfettunterspritzung: Woher kommt das Fett?
Die Fettgewinnung beginnt mit einer Liposuktion, einem Verfahren zur Entnahme von Fettgewebe aus vorher festgelegten Bereichen des Körpers, die als Spenderbereiche dienen. Typischerweise werden Stellen wie der Bauch, die Oberschenkel oder die Hüften ausgewählt. Vor der eigentlichen Entnahme wird eine spezielle Lösung, die Tumeszenzlösung, in den Spenderbereich injiziert. Diese Lösung enthält Medikamente zur Blutungslinderung und eine Kochsalzlösung, die dazu dient, das Fettgewebe zu lockern und aufzulösen.
Liposuktion: Wie funktioniert sie?
Die Liposuktion selbst erfolgt mithilfe einer Kanüle, die in das Fettgewebe eingeführt wird. Durch kontrollierte Bewegungen der Vibrations-Kanüle wird das überschüssige Fett abgesaugt. Dieser Vorgang erfolgt unter Vollnarkose, da örtliche Betäubungsmittel die Fettzellen schädigen und somit die Einheilrate verringern. Daher sollte eine Eigenfettbehandlung grundsätzlich nicht in örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
Was passiert danach?
Das gewonnene Fett wird sorgfältig gesammelt und in einem speziellen Behälter aufbewahrt, um es für die Aufbereitung vorzubereiten.
Fettaufbereitung für Eigenfettunterspritzung: Wie wird das Fett aufbereitet?
Die Aufbereitung des Fettes ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass eine hohe Einheilrate der injizierten Fettzellen im Empfängergebiet erreicht wird. Bei der Methode zur Fettaufbereitung durch Zentrifugation werden die Fettzellen durch die Zentrifugationskräfte geschädigt. Besser sollte man abwarten, bis sich das Fett von der wässrigen Tumeszenzlösung von selbst trennt – so, wie wenn man Wasser und Öl zusammen gibt, setzt sich das Öl oben und das Wasser unten ab. Anschließend kann das Wasser abgelassen und das Fett zur weiteren Aufbereitung entnommen werden.
Warum ist Aufbereitung wichtig?
Die Aufbereitung des Fettes ist von entscheidender Bedeutung, da sie sicherstellt, dass das Fettgewebe „spritzbar“ wird, ohne Konturunregelmäßigkeiten zu verursachen. Durch die Zugabe von Wachstumsfaktoren im plättchen reichem Plasma (PRP) kann die regenerative Potenz der Stammzellen aus dem Fettgewebe erhöht werden.
Wie wird das aufbereitete Fett injiziert?
Das aufbereitete Fett wird sorgfältig und präzise mit feinen Kanülen in den zu behandelnden Bereich injiziert. Der Arzt platziert das Fett so, dass das gewünschte Volumen und die gewünschte Form erreicht werden. Dies erfordert oft präzises Fachwissen und Erfahrung.