BRUSTREKONSTRUKTION IN HAMBURG EPPENDORF

Brustaufbau nach Brustkrebs

Bei einem Drittel der etwa 60.000 jährlich in Deutschland an Brustkrebs neuerkrankten Frauen muss die Brustdrüse entfernt werden. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass auch der Hautmantel der Brust entfernt werden muss. Moderne Techniken ermöglichen eine Entfernung des erkrankten Gewebes unter Einhalten der onkologischen Sicherheit und Erhalt der ortsständigen Haut im Brustbereich. Eine natürliche Rekonstruktion der Brust kann durch Einbringen von Eigengewebe unter die erhaltene Brusthaut erfolgen.

Für den Wiederaufbau der Brust mit Eigengewebe stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Bereits vor einer Krebsoperation kann geplant werden, welche Methode gewünscht wird. Muss anschließend noch eine Chemotherapie und/oder Bestrahlung durchgeführt werden, sollte mit der Rekonstruktion der Brust gewartet werden. Möglich ist in diesem Fall die zeitlich begrenzte Einlage eines Platzhalters (Mammaprothese), um nach abgeschlossener Therapie die Eigengewebsrekonstruktion zu planen.

Verfahren zur Brustrekonstruktion mit Eigengewebe

DIEP-FLAP

Bei der DIEP-Technik dient Gewebe aus dem Unterbauchbereich, bestehend aus Haut und Unterhautfett, als Spender für die Brustrekonstruktion. Im Gegensatz zum TRAM wird beim DIEP Bauchmuskelgewebe nicht in das Transplantat integriert. Dadurch wird der gerade Bauchmuskel erhalten und die Entstehung einer Bauchdeckenschwäche vermieden. Somit kombiniert die DIEP-Flap-Technik das hochwertigste Rekonstruktionsergebnis  mit einer kosmetischen Bauchdeckenplastik.

DIEP ist die Abkürzung für “deep inferior epigastric perforator”. In den Haut-/Unterhautfettlappen, der zwischen Bauchnabel und Schamhügel entnommen wird, strahlen Blutgefäße ein, die von den tiefen epigastrischen Arterien und Venen abzweigen und senkrecht die geraden Bauchmuskeln perforieren.

Der für die Brustrekonstruktion entnommene Gewebeblock (Lappentransplantat) besteht aus Haut, Unterhautfett und den perforierenden sowie tiefen epigastrischen Gefäßen. Die hohe chirurgische Kunst besteht darin, den Lappen an den Perforatoren zu heben, ohne diese dabei zu verletzen. Bei der TRAM-Methode wird auf diese feine Präparationstechnik zu Lasten der geraden Bauchmuskulatur verzichtet.

Vor der Operation werden mit Hilfe eines speziellen Ultraschallgerätes oder anderen bildgebenden Verfahren die perforierenden Gefäße dargestellt und auf der Bauchdecke markiert. Dies hilft dem Chirurgen, während der Operation die Gefäße schneller aufzusuchen, und kann die Operationszeit verringern. Das angestrebte Lappentransplantat wird ebenfalls auf der Bauchdecke markiert und hat im Normalfall ein Ausmaß von ca. 12 – 15 cm Breite und 30 – 45 cm Länge.

Der Gefäßstiel einer Bauchdeckenseite ist geeignet, 3/4 des Unterbauchgewebes zu versorgen. Wird mehr Gewebe benötigt, kann der Blutgefäßstiel der Gegenseite gehoben und im Empfängergebiet zusätzlich mikrochirurgisch angeschlossen werden. Um einen sicheren venösen Abfluß zu gewährleisten, besteht die Möglichkeit, eine weitere Vene aus dem oberflächlichen Gefäßsystem (Vena epigastrica superficialis) zu präparieren und im Empfängergebiet anzuschließen.

Der so genannte Hebedefekt im Bauchbereich wird im Sinne einer kosmetischen Bauchdeckenplastik verschlossen. Hierbei erfolgt die anatomisch korrekte Rekonstruktion der Muskelaponeurose (Sehnenspiegel der geraden Bauchmuskulatur). Der Haut-/ Unterhautfettanteil der Bauchdecke oberhalb des Nabels wird auf der Muskelaponeurose bis in Höhe des Rippenbogens mobilisiert, um einen spannungsfreien Wundverschluss zu ermöglichen. Der an seiner Basis verbliebene Bauchnabel wird in die nach unten mobilisierte Bauchdecke neu eingenäht.

Im Bereich der jetzt neu zu gestaltenden Brust (Empfängergebiet) wird eine Loge unter der ortsständigen Haut für die Platzierung des Lappentransplantates geschaffen. In Höhe der dritten Rippe wird ein Zugang zu den inneren Brustkorbgefäßen (Arteria und Vena thoracica interna) präpariert, um dort die DIEP-Gefäße mikrochirurgisch anzuschließen.

Selten besteht der Zustand nach beidseitiger Brustentfernung. Für diesen Fall können aus dem Unterbauch zwei DIEP-Flaps gehoben und transplantiert werden, um zwei Brüste damit zu rekonstruieren.

In weiteren Schritten werden die Brustwarze und der Warzenhof rekonstruiert. Dies erfolgt nach abgeschlossenem Heilungsprozess. Zur Wiederherstellung der Brustwarze wird ein kleeblattförmiges Hautläppchen (so genannter Star flap) im Bereich der rekonstruierten Brust mobilisiert und dreidimensional geformt. Für die Warzenhofrekonstruktion wird ein Hautstückchen aus der Leiste, den Schamlippen oder der Oberlidhaut transplantiert. Zur seitengleichen Pigmentierung besteht die Möglichkeit, später das Transplantat zu tätowieren.

Die Rekonstruktion der Brust mit Eigengewebe ermöglicht ein kosmetisch optimales Ergebnis. Patientinnen wird die Implantation von Silikonprothesen erspart, die nach ca. 3-8 Jahren ausgetauscht werden müssen.

TRAM-FLAP

Der TRAM (transverse rectus abdominis muscle flap) entspricht im wesentlichen der DIEP-Technik. Sie stellt die historische Vorstufe dar, bei der Muskelgewebe des geraden Bauchmuskels (M. rectus abdominis) geopfert wird. Das gehobene Lappentransplantat beinhaltet zusätzlich Muskelanteile. Dies kann zu einer Bauchdeckenschwäche mit Bruchbildung (Hernie) führen.

LATISSIMUS DORSI LAPPEN

Bei der Latissimus dorsi-Technik wird ein Haut-Muskel-Lappen aus dem Rücken mobilisiert und durch die Achselhöhle in den Bereich der Brust verbracht. Diese Technik muss meist mit einem Silikonimplantat kombiniert werden, da der Haut-Muskel-Lappen nicht genügend Volumen zur symmetrischen Brustrekonstruktion bietet.

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    Grundsätzlich werden die Kosten für rekonstruktive Operationen nach Brustkrebs von den Krankenversicherungen übernommen. Sicherheitshalber sollte zuvor ein Kostenübernahmeantrag gestellt werden.

    Für den Brustaufbau mit Eigengewebe stehen folgende Methoden zur Verfügung: Latissimus dorsi-Flap (gestielter Haut-Muskellappen aus dem Rücken), TRAM-Flap (Haut-Muskellappen aus dem Unterbauch), DIEP-Flap (Haut-/Unterhautfettlappen aus dem Unterbauch) sowie FCI-Lappen (fascio-cutaner infraglutealer Lappen = Haut-Weichteil-Lappen aus dem unteren Gesäßbereich).

    Bei einer Wiederaufbauplastik mit Eigengewebe, wie bei einem DIEP-Flap, sollte man mit einem 7-10-tägigen Krankenhausaufenthalt rechnen!

    Die postoperative Einschränkung bei der Brustrekonstruktion mittels DIEP-Flap wird hauptsächlich durch die Entnahmestelle am Bauch bestimmt und entspricht der einer kosmetischen Bauchdeckenplastik. Nach etwa 6-8 Wochen ist man meist wieder belastbar!

    Die Konsultation eines zertifizierten Brustzentrums allein garantiert nicht ein qualitativ hochwertiges Operationsergebnis. Zertifizierung bedeutet lediglich die Dokumentation von Abläufen – garantiert aber nicht (wie der Begriff Qualitätsmanagement impliziert) qualitativ hochwertige chirurgische Arbeit! Ein wertvoller Ratgeber können Patientinnen sein, die mit einem ähnlichen Erkrankungsbild von demselben Arzt behandelt wurden. Fragen Sie Ihren Operateur nach Referenzen zu vergleichbaren Fällen!

    Auch gesetzlich versicherte Patienten müssen nicht das Krankenhaus in Anspruch nehmen, in welches sie überwiesen werden. Hilfreich sind Erfahrungen von Patienten aus dem Bekanntenkreis, aber auch Internetforen und Selbsthilfegruppen. Da letztere häufig mit einem einzigen Operateur zusammenarbeiten, sollte man verschiedene Selbsthilfeeinrichtungen konsultieren.

    Beim Vorliegen einer BRCA-Gen-Mutation besteht unter anderem ein deutlich erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Daher wird bei betroffenen Patientinnen häufig vorsorglich zur Entfernung der Brustdrüsen geraten. Das sinnvolle Vorgehen bei der jeweils individuellen Befundkonstellation sollte durch eine humangenetische Beratung und/oder ein Tumorboard besprochen werden.

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