Die neuen Möglichkeiten der Gesichtsverjüngung von der IMCAS 2022

Bei der IMCAS in Paris hat sich auch in diesem Jahr wieder sehr viel um die Möglichkeiten der Gesichtsverjüngung gedreht. Gerade im Bereich der Injektionsbehandlungen gab es sehr viele interessante Sessions. Botox® und Baby- bzw. Mikro-Botox® und deren unterschiedlichen Anwendungen standen dabei im Fokus. Natürlich wurden auch viele Vorträge über Treatments mit Fillern gehalten.

Es hat sich aber auch gezeigt, dass derzeit noch Lücken bei Behandlungstechniken mit synthetischen Injektionssubstanzen und den genauen Kenntnissen über deren künftige Entwicklungen bestehen. So fehlen z. B. Informationen über deren regeneratives Potential auf die Dermis und histologischen Daten über die fibroblastische Differenzierung. Auch besteht noch kein Einblick in die Tiefe der langfristigen klinischen Daten bei der Anwendung verschiedener Produkte wie z. B. Hyaluronsäure-Filler nach mehr als 3 Jahren.

Anders ist die bei der Anwendung körpereigener Zellsuspensionen. Mikro- und Nanofett sowie PRP und PRF stimulieren Wachstumsfaktoren, immun-kompetitive Zellen und extrazelluläre Matrixstrukturen, wodurch sich deren regenerative Potenzen jeweils ergänzen.

Zum Verstehen der Effekte von dermo-epidermalen Zelltransplantationen und dadurch erreichte Verbesserungen der Hautqualität im Gesicht ist die Kenntnis über das „zelluläre Ökosystem“ der Haut mit seinem breiten Spektrum an verschiedensten Zellen notwendig. Die histologische zelluläre Architektur der Haut (Epidermis, Dermis, Subcutis) ist höchst vielfältig.

In Koordination mit bioaktiven Molekülen besitzt diese im Haut- und Unterhaut ansässige Zellpopulation die Fähigkeit eine homöostatische Umgebung bereitzustellen.

Die Haut besitzt das ausgereifte Potenzial, geschädigte Zellen zu heilen und zu ersetzten, was durch ein komplexes Netzwerk reguliert wird.

Der grundsätzliche Ansatz bei den Verfahren für das anti-aging der Haut besteht in der Verlangsamung der Alterungsprozesse sowie Verbesserung und Beschleunigung der Kollagensynthese wie auch Unterstützung des Wasserhaushalts. Metabolische und anabole Prozesse sollen unterstützt werden, so wie dies bei der Transplantation von körpereigenen Stammzellen aus dem Fettgewebe geschieht.

Die aus dem Fettgewebe hervorgegangenen Stammzellen sind „regulatorische Zellen“ und stimulieren die Ausschüttung von TNF (Tumor Nekrose Faktor) und IL-10 (Interleukin). In fortgeschrittenen Phasen der Wundheilung stimulieren diese die Angiogenese (Gefäßneubildung) durch die Sekretion von Wachstumsfaktoren. Weiter stimulieren diese Stammzellen die Produktion von Elastin und Kollagen sowie körpereigener Hyaluronsäure und verschiedener Proteine etc. Die „adipose-derived stem cells“ sezernieren Antioxydantien und reduzieren oxidativen Streß.

Stammzellen unterstützen die Koordination von bioaktiven Molekülen der im Haut- und Unterhautbereich ansässigen Zellpopulationen sowie das ausgereifte Potenzial, geschädigte Zellen zu heilen und zu ersetzten, was durch ein komplexes Netzwerk reguliert wird.

Anti-Aging Behandlungen in diesem Beitrag